“Statusspiele – Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte” von Tom Schmitt und Michael Esser

Heute möchte ich ein Buch empfehlen, dass es schon seit 2009 auf dem Markt gibt. Der Titel – nein eigentlich war es der Untertitel, hat mich bisher abgeschreckt das Buch zu lesen. Jetzt habe ich jedoch einen Vortrag von Tom Schmitt bei den Petersberger Trainertagen gehört und der hat mich bewogen, das Buch zu kaufen. Eine gute Entscheidung.

 

Die beiden Autoren gehen davon aus, dass es immer wenn zwei oder mehr Menschen miteinander kommunizieren auch um Status zwischen den Personen geht. Erst wenn dieser geklärt ist, kann es zu einer Handlung kommen. Wie man den höheren Status (Hochstatus) gewinnt wird in diesem Buch anhand einfacher Beispiele erklärt. Dabei geht es vor allem darum wie fühle ich mich in meinem Status nach innen gerichtet und wie ist mein Status nach außen. Wenn mein Status beides Mal hoch ist, dann kann ich mittels Macht etwas durchsetzten. Und wenn diese Macht auch noch anerkannt wird, dann wirke ich dabei auch noch sympathisch. Anders, wenn ich keine Anerkennung habe, dann verleiht mir die Macht Respekt, aber keine Sympathie. Habe ich nach außen hin Macht (die Autoren führen Beispiele wie Politessen, Hausmeister oder auch Busfahrer auf), bin aber innerlich in keinem Hochstatus, dann hat man zwar Macht durch sein Amt/Hierarchie, jedoch erntet weder Respekt noch Sympathie. Dann gibt es Menschen die weder nach innen noch nach außen einen Hochstatus haben, denen gebührt zumindest die Sympathie, denn sie sind Teamplayer. Zuletzt gibt es noch die Variante, dass Menschen Einfluss haben, nach innen hin also einen Hochstatus, aber nach außen zeigen Sie diesen nicht. Das sind Charismatiker. Sie zeigen ihren Hochstatus nicht nach außen und können sich dennoch durchsetzten. Das ist wirklich sympathisch.

Im Buch zeigen die Autoren sehr klar wie man mit den unterschiedlichen Status in den verschiedenen Kontexten spielen kann und so mehr Flexibilität im Alltag beim durchsetzten der eigenen Interessen bekommt ohne gleich der machtgierige Kollege zu sein, der immer alles mit Gewalt durchsetzten will. Sie geben sowohl Tipps welche Strategie in welcher Situation am besten Funktioniert als auch Tipps wie man lernt mit dem eigen Status zu spielen. Sie ermuntern einen, neue Dinge auszuprobieren, andere Menschen bei ihren Statusspielen zu beobachten und dabei für sich selbst ein besseres Gespür zu bekommen. Sie zeigen auch auf, wie man nonverbal Status zeigen kann sei es über die Körpersprache und am Rande auch über Statussymbole. Am Ende des Buches zeigen Sie auf wie diese Statusspiele selbst in der Partnerschaft funktionieren und welche Spiele hilfreich oder auch hinderlich sind.

Fazit: Ein sehr interessantes Buch, das zeigt, wie man sich im Alltag besser durchsetzten kann, sei es in Zweiergesprächen oder in Meetings ohne dabei an Sympathie zu verlieren. Das Buch kann aber auch nur als ein Aspekt unter vielen gesehen werden. So werden Themen wie die Kraft des Netzwerkens, kommunikationspschologische Aspekte oder auch andere Faktoren, die über Sympathie und Respekt entscheiden nicht angesprochen. Dennoch lesenswert, da man sich sehr intensiv mit einem Thema beschäftigt, dass sonst in der Fachliteratur oft vernachlässigt wird.

Letzte Änderung am Donnerstag, 05 April 2018 14:46
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